Halbjahreszeugnis
Ester ist nun schon sechs Monate in Island und es ist an der Zeit, ihr ein Halbjahreszeugnis auszustellen. Sie hat viel erlebt, viel gesehen, viele liebenswerte Personen getroffen und ihre Gastfamilie und auch sich selbst besser kennen gelernt. Tag für Tag wird sie mit der isländischen Kultur und mit der isländischen Lebenskunst konfrontiert und diese Konfrontationen laufen meistens reibungslos ab, aber natürlich gibt es manchmal auch Momente, in denen man einfach merkt, dass sie noch nicht lange auf dieser Insel verweilt. Im Folgenden wird auf verschiedene Aspekte ihres Lebens als Au Pair in Island näher eingegangen.

Essen
Ein sehr wichtiges Thema im Hause ihrer Gastfamilie. Es wird viel und gerne gegessen und es wird viel über Essen gesprochen. Die Gasteltern essen gerne, kochen gerne und gut und klären sie meistens detailliert über den Inhalt der Töpfe und Pfannen auf. Welches Tier, welcher Teil vom Tier, ob von einem heimischen Bauernhof oder aus dem Supermarkt, ob sie schon besseres gegessen haben oder ob sie es eher mittelmäßig finden. Ester hört dabei aufmerksam zu, aber sie wird wohl nie eine solche Feinschmeckerin sein, sie findet einfach alles lecker und ist schon stolz, wenn sie ohne Hinweis merkt, ob sich gerade Lamm, Rind oder Schwein auf ihrem Teller befindet. Ihr Fleischkonsum ist deutlich gestiegen, daran musste sie sich anfangs erst gewöhnen, aber ihr wird es wohl nicht allzu schwer fallen, weniger Fleisch zu essen, wenn sie wieder zurück in Deutschland ist. Insgesamt merkt man ihrem Essverhalten an, dass sie sich in einer achtköpfigen Familie auf einer kalten Insel befindet. Am Wochenende sind Pizza und Hot Dog zum Frühstück keine Seltenheit und unter der Woche sind zwei warme Mahlzeiten am Tag völlig selbstverständlich. Die Eltern scheinen Angst zu haben, dass ihre Kinder verhungern und deshalb ist es zur Routine geworden, dass Ester den drei Kindergartengängern nachmittags eine kleine Zwischenmahlzeit serviert, die von diesen meistens nicht angerührt wird, die Ester aber auch nicht wegschmeißen will. Einzige Alternative: Selber essen.
Erst heute hat sie erfahren, dass kurz vor ihrer Ankunft Ende Juli 45 Kilo Fleisch von einer Farm gekauft worden sind, die mittlerweile aufgebraucht sind. Also macht das ungefähr 90 Kilo im Jahr, das Fleisch aus dem Supermarkt noch nicht mitgerechnet.
Das einzige, was sie manchmal vermisst, ist ein gemeinsames gutes deutsches Frühstück mit dunklem Brot und Aufschnitt. Denn da die Kinder unter der Woche ihr Frühstück in der Schule bzw. im Kindergarten kriegen, fällt dieses weg und am Wochenende, wie gesagt, wird den Kindern lieber schon morgens eine warme Mahlzeit gegeben.
Die Gasteltern achten sehr auf eine gesunde Ernährung, aber angesichts des großen Süßigkeitenkonsums an den Wochenenden kommen Ester diesbezüglich kleine Zweifel, was sie allerdings niemals davon abhalten würde, nicht ordentlich zuzulangen, denn auch die isländischen Süßigkeiten haben es ihr sehr angetan. Heute hat sie miterlebt, wie Margrét beim Abendessen Cola serviert bekommen hat und das hat sie schon sehr schockiert. Denn sie kann sich noch sehr genau daran erinnern, wann sie ihr erstes Glas Cola trinken durfte und das war bestimmt nicht mit zwei Jahren. Damit kommen wir zum nächsten Thema.

Erziehungsprinzipien
Vorweg nehmen möchten wir an dieser Stelle, dass Ester natürlich nur Einblick in ihre Familie hat, aber insgesamt hat sie schon den Eindruck, dass Kinder in Island sehr oft verwöhnt werden. Das ist ja nicht unbedingt negativ, denn in Island haben Kinder einfach einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland. Sie sind überall gerne gesehen, in jedem öffentlichen Gebäude, egal, wie wichtig es ist, gibt es eine Spielecke für Kinder, und in Island ist es kein Problem Karriere und Kinder miteinander zu kombinieren. Die Frauen bekommen hier im Vergleich zu Deutschland sehr früh Kinder und manchmal muss Ester aufpassen, dass ihr angesichts einer Frau, die sie auf höchstens zwanzig geschätzt hätte, die aber schon ein dreijähriges Kind an der Hand hat, nicht die Kinnlade herunterfällt. Wer in Island mit 25 noch kein Kind hat, wird schief angeschaut, das ist einfach so. Allerdings herrscht hier eine völlig andere Mentalität was Kinder angeht. In Deutschland ist es für viele Paare eine wichtige Entscheidung, ein Kind zu bekommen, da es bedeutet, dass ein Elternteil für mindestens zwei Jahre nicht arbeiten gehen kann. Ohne das Kindergeld gäbe es wohl viel weniger Kinder in Deutschland. In Island gibt es keine finanzielle Unterstützung vom Staat und trotzdem massenweise Kinder. Woran liegt das? Daran, dass hier ein Kind zu bekommen nicht heißt, nicht mehr arbeiten gehen zu können. Die Kinder kommen früh in den Kindergarten - wie Ester selbst erlebt hat, sind die Zwillinge in den Kindergarten gekommen, als sie ein Jahr alt waren, und wenn sie noch nicht im Kindergarten sind, kümmern sich eben die Großeltern darum. Oder ein Au Pair. Womit wir wieder beim eigentlichen Thema wären. Denn Ester ist sehr froh, dass alle Kinder schon im Kindergarten sind, so hat sie vormittags ihre Ruhe. Allerdings erlebt sie auch häufig, dass, wenn sie die Kinder vom Kindergarten abgeholt hat und Rakel zu Hause ist, die Zwillinge manchmal den ganzen Nachmittag lang quengelig an Rakels Beinen hängen anstatt zu spielen. Also welches Kindergarteneintrittsalter ist angemessen? Wie früh ist zu früh? Und wie viel Spielzeug ist zu viel? Das fragt sich Ester fast täglich angesichts der Spielzeugmassen in diesem Haus, von dem vielleicht ein Viertel regelmäßig genutzt wird. Die restlichen Sachen verstauben in diversen Ecken und unter diversen Möbelstücken, da sie entweder für die Kinder uninteressant sind, weil die Batterien leer sind und deshalb keine Dudelei mehr von sich geben können, oder weil sie schlichtweg in Vergessenheit geraten sind. Ja, die Kinder in dieser Familie sind verwöhnt in jeglicher Hinsicht. Und das gefällt Ester gar nicht. Wann immer es geht, probiert sie, die Kinder zu entwöhnen oder ihnen zumindest klar zu machen, dass sie nicht so grenzenlos geduldig und inkonsequent ist wie ihre Eltern. Sie findet es durchaus in Ordnung, ein Kind einfach mal weinen zu lassen, wenn es nicht bekommt was es will. Sie findet, dass ein Nein auch einfach mal akzeptiert werden sollte. Sie findet, dass ein Fünfjähriger, der sich aufführt wie ein wild gewordener Dreijähriger, mit seinem Verhalten nicht durchkommen sollte. Ja, das ist auf Jón bezogen. Sie findet, dass sie sich nicht alles bieten lassen muss und sie fragt sich, warum die Eltern so unendlich geduldig sind. Damit tun sie weder sich, noch den Kindern einen Gefallen. Wollen die Eltern etwa den Rest ihres Lebens damit verbringen, ihren Kindern alles hinterher zu räumen, für sie Essen zu machen und ihnen den Hintern abzuputzen? Oder wollen sie für den Rest ihres Lebens ein Au Pair dafür bezahlen? Sie findet, dass ein Fünfjähriger durchaus in der Lage ist, selber auf Toilette zu gehen und sich im Auto anzuschnallen. Ja, das ist ebenfalls auf Jón bezogen. Wie man merkt, liefert jede alltägliche Situation Ester viel Stoff zum Nachdenken und zum Analysieren. Sie ist mit ihrer Geduld momentan sehr schnell am Ende, daran sollte sie wohl etwas arbeiten, denn manchmal können die Kinder froh sein, dass sie nicht genügend Isländisch spricht, um ihnen mal ordentlich die Meinung zu sagen. Die Beziehung zu Jón ist ein Thema für sich, ein ewiges Auf und Ab. Mal spielen sie zusammen Fußball, mal ranzt er sie an, weil sie die Sachen, die er mit Absicht runtergeschmissen hat, nicht aufheben will, mal ranzt sie ihn an, weil er sich beschwert, dass sie sein Essen, das er in der Hand hält, beim Anschnallen nicht rücksichtsvoll genug behandelt hat. Gewiss, sie könnte und sollte in solchen Situationen vielleicht darüber stehen, aber das will sie nicht. Ihrer Meinung nach kann es den Kindern nur gut tun, mal ein paar klare Ansagen zu kriegen und einem Erwachsenen zu begegnen, der nicht alles für sie tut.
Insgesamt hat sie gelernt, dass, wenn man vier Geschwister hat, von denen eine zudem noch behindert ist, es nicht automatisch heißt, dass man tolerant und selbstständig ist, und auch mal auf etwas verzichten könnte, vielmehr sind Streitereien um Essen, Spielzeug und Kleidung an der Tagesordnung. Und das in einer Familie, die von allem mehr als genug hat. Aber vermutlich sind es meistens eher solche Familie, die sich ein Au Pair leisten: Wohlsituierte Familien mit nicht immer einfachen Kindern und Eltern, die angesichts eines von den Kindern komplett ausgeräumten Kleiderschranks völlig gelassen reagieren, da es ja ein Au Pair gibt, das alles schon wieder einräumen wird. Eltern, die sich nach Feierabend nicht mit der Spülmaschine oder der Wäsche beschäftigen wollen, sondern sich lieber entspannt in den Fernsehsesseln zurücklehnen.
Ester erinnert sich zwar nicht mehr ganz genau an ihre frühe Kindheit, aber sie ist sich ziemlich sicher, dass ihre Eltern von Anfang sehr konsequent waren und eine klare Linie gefahren sind. Hat es ihr geschadet? Ganz im Gegenteil. Sie hätte es niemals gewagt, ihre Eltern regelmäßig mit Schimpfwörtern zu belegen, weil es gravierende Konsequenzen gehabt hätte. Und jetzt seht sie euch an: Sie macht ihren Job als Au Pair in einem völlig fremden Land doch gar nicht schlecht, oder? Sie ist sehr froh, die Eltern zu haben, die sie hat. Die auch mal Nein gesagt haben, die ihr vorgelesen haben, die mit ihr gespielt haben. Und sie ist froh, die Geschwister zu haben, die sie hat. Die mit ihr draußen gespielt haben, anstatt drinnen vor dem Fernseher zu sitzen, die sie immer so schon ärgern konnte, die sie manchmal zur Weißglut getrieben hat und dadurch gelernt hat, dass man sich auch als Jüngste nicht immer alles rausnehmen kann. Und sie merkt erst jetzt so wirklich, was für eine Leistung es ist, drei Kinder alleine großzuziehen – ohne Putzfrau, ohne Haushaltshilfe, ohne Babysitter. Was es heißt, alles selbst machen zu müssen – die Wäsche, das Kochen, Arbeiten gehen – und trotzdem Zeit mit den Kindern zu verbringen, um mit ihnen zusammen ihre Kindheit zu erleben.
Ester ist sehr froh, dieses Au Pair-Jahr zu machen, weit weg von allen, denn erst so hat sie richtig zu schätzen gelernt, was für eine großartige Familie sie doch hat.

Arbeitsplan
Seit dem dritten Monat als Au Pair hat Ester einen festen Stundenplan. Das findet sie sehr wichtig, denn so kann sie immer nachhalten, was für sie Arbeitszeit ist und wofür sie bezahlt wird. Besonders Eysteinn achtet sehr darauf, dass sie ihre dreißig Stunden in der Woche voll bekommt, das ist ja auch sein gutes Recht. Allerdings ändert sich dieser Plan oft. Sehr oft. Die neueste Neuerung ist, dass Ester sich nun jeden Montag, Mittwoch und Freitag viel zu früh aus dem Bett quälen muss, da die Eltern an diesen Tagen morgens von 6 Uhr bis 7 Uhr ins Fitness-Studio gehen. Wer tut sich so etwas freiwillig an? Anscheinend viele, denn immerhin gibt es um diese Zeit einen Kurs. Mal sehen, wie lange diese Neuerung anhält, denn die letzte, dass sie außer den Zwillingen auch Jón in den Kindergarten bringen soll, hat exakt einen Tag gedauert. Jón will sich nur von seinem Vater fahren lassen. Soll er doch. Insgesamt hat Ester nach einer sehr peniblen Anfangsphase gelernt, auch einfach mal Dinge auf dem Boden liegen zu lassen und nicht immer alles krampfhaft aufzuräumen und zu putzen. Die Eltern beherrschen diese Kunst manchmal sehr gut und auch Ester hat festgestellt, dass es nichts bringt, immer wieder ein und dasselbe Regal einzuräumen, wenn der gesamte Inhalt nur fünf Minuten später wieder auf dem Boden liegt.

Putzjob
Seit Dezember geht Ester regelmäßig putzen. Sie hat sechst Häuser und trifft dabei auf die unterschiedlichsten Leute, die aber alle zufrieden mit ihr sind. Sie mag zwar nicht die schnellste sein, aber sie macht ihre Arbeit gründlich und sie ist die einzige, die nicht mit sich zufrieden ist. Egal, wie gründlich sie staubsaugt, wie gründlich sie hinschaut, irgendein Krümel bleibt immer übrig, der sie beim anschließenden Wischen furchtbar aufregt. Wenn sie alleine ist, lässt sie ihre Gefühle meistens an diversen Reinigungsgeräten aus, die einfach nicht so wollen, wie sie sollen. Sei es der Staubsauger, dessen Kabel sich von Woche zu Woche zu verkürzen scheint, oder das Putzmittel, das seine Versprechen nicht erfüllt. Trotzdem könnte man schon sagen, dass ihr die Arbeit Spaß macht, auch wenn sie es nicht ihr Leben lang machen möchte. Es macht ihr Spaß, den alten Leuten zu helfen, so viele fremde Häuser von innen zu sehen, alte Fotoalben zu bewundern, Essen serviert zu bekommen und jede Woche etwas Neues zu entdecken, was sie bis dato noch nicht gesehen hatte.

Freizeitgestaltung
Ja, Ester ist eine viel beschäftigte Person: Putzen, Kinder, Englischkurs, aber trotzdem hat sie in ihrer Freizeit, also abends und an den Wochenenden, noch genügend Zeit für sich. Zwei bis dreimal die Woche ist Basketballtraining, bei dem sie fast nie fehlt, auch wenn sie sich manchmal zwingen muss, hinzugehen. Sie hätte vorher niemals gedacht, dass sie jemals regelmäßig zu einem Mannschaftssport gehen würde, aber es macht ihr Spaß und solange sich niemand über ihr mangelndes Talent beschwert, wird sie es wohl auch beibehalten. Ansonsten macht es ihr nach wie vor Spaß, mit der Kamera spazieren zu gehen und viele viele Fotos zu schießen, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass die Zurückgelassenen in der Heimat ja auch wissen wollen, wie es hier aussieht. Ihrem Blog widmet sie auch sehr viel Zeit, auch wenn es manchmal nicht den Anschein hat. Fast jeden Tag erlebt sie irgendwas, von dem sie denkt, dass müsse unbedingt in ihren Blog. Ob sie es dann am Ende des Tages oder beim Schreiben des nächsten Berichts noch weiß, sei mal dahin gestellt, aber Fakt ist, dass es ihr Spaß macht, alles aufzuschreiben, denn immerhin hält sie die Eindrücke und Erlebnisse ja auch für sich persönlich fest. Für den Blog hat sie ihre nicht existenten HTML-Kenntnisse erweitert und stellt sich dabei gar nicht mal so ungeschickt an.
Natürlich liegen auch jede Menge Bücher neben ihrem Bett, die darauf warten, gelesen werden, aber leider muss sie sich eingestehen, dass ihre Leseleidenschaft etwas unter dem Blog leidet. Sie hat sich vorgenommen, das schleunigst zu ändern, genauso, wie sie auch ihre Klarinette wieder regelmäßiger rausholen will. Aber sie merkt, dass ihr die diversen Orchester fehlen und alleine spielen mit immer denselben Noten macht ihr nicht wirklich Spaß.
Außerdem ermöglicht die ungewohnt schnelle Internetverbindung es ihr, ihren musikalischen Horizont enorm zu erweitern, denn zum Glück hat man in Island immer noch Zugriff auf Grooveshark. Hin und wieder entdeckt sie neue Bands für sich, sei es durch ihre Lieblingsradiosendung 1Live Plan B, die sie versucht, so oft wie möglich per Internet zu hören, durch andere Blogs, in die sie hin und wieder reinschaut oder einfach durch puren Zufall. Sie ist immer für Neues offen und durch die neuen Kopfhörer macht es nochmal mehr Spaß in die Musikwelt einzutauchen – ein großer Dank an mein Schwesterherz an dieser Stelle – denn Laptopboxen taugen einfach nicht dafür.
Ihre Strickkünste lassen noch sehr zu wünschen übrig, aber Ester arbeitet daran, auch wenn ihre Geduld ihr des Öfteren einen Strich durch die Rechnung macht. Diesbezüglich sollte sie wirklich an sich arbeiten, denn immerhin hat sie ja nun ein Strickbuch inklusive DvD und muss nicht mehr auf schlechte YouTube-Videos zurückgreifen.
Eine Sache, auf die sie gar nicht stolz ist und die sie hier am Liebsten gar nicht erwähnt sehen würde, ist die Tatsache, dass sie des Öfteren in der Mittagspause zwischen Putzen und Kindern zur Entspannung Serien auf unseriösen deutschen Sendern anschaut, deren Namen hier besser unerwähnt bleiben. Ihr ist bewusst, dass sie ihre Zeit viel sinnvoller nutzen könnte und deshalb wird sie von nun an versuchen, darauf zu verzichten.
Ein nicht geringen Teil ihrer Zeit verwendet sie darauf, lange Mails zu schreiben, Postkarten zu verschicken oder Päckchen zu packen, da sie weiß, dass Post bekommen etwas sehr Tolles ist.


Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen, dass Ester es nicht bereut, nach Island gegangen zu sein, auch wenn sie sich manchmal fragt, ob es denn wirklich eine Familie mit fünf Kindern sein musste. Aber wenn sie sich bei einem solchen Gedanken ertappt, sieht sie die Zwillinge, die zu ihr kommen, um ein Buch zu schauen, Sóley, die sich vor Lachen kaum noch einkriegt, wenn sie sie fürs Bett fertig macht, Jón, der sie mit seinem Hulk-Kostüm zu erschrecken versucht und Íris, die aus Langeweile auf Händen durch den Flur läuft. Sie hat diese chaotische Familie sehr ins Herz geschlossen und wenn sie des Öfteren mal über die Familie auslässt und sich beschwert, sollte man sie besser nicht ernst nehmen, da sie sich gar nicht vorstellen kann, wie es wäre, beispielsweise nur auf zwei Kinder aufzupassen. Hätte sie dann überhaupt was zu tun? Ester mag es, gebraucht zu werden und nach diesem Jahr wird sie mit vielen wertvollen Erfahrungen zurück kommen und viel gelernt haben. Aber vor allem eins: Es gibt nichts unpraktischeres als einen schwarzen Teppich. Erst Recht nicht, wenn man Kinder hat.


.. also Note: 1* . Setzen
??aber was heißt denn nun auf Isländisch:
"Das Paradies ist kein Ort - sondern ein Zustand im Bewusstsein"
"Paradis is not a Place - but a State of Mind"

"PARADIS er ekki ákved\inn stad\ur - heldur ástand med\vitundar"

und

"Liebe gewinnt alle Schlachten"
"LOVE wins all battles"

"ÀST vinn öll strid\id\"
ást vinn allar bagadi"

.. $%§!ARGG!!: Helvítis tölvan er aftur hrunin!!!