Montag, 19.09.2011
Gibt es etwas unpraktischeres als Trinkpäckchen? Allerdings: Trinkpäckchen in Kombination mit kleinen Kindern. Wenn die Trinkpäckchen noch ganz voll sind und man zu stark drauf drückt, läuft alles über. Wenn sie zu leer sind, kriegt man nix mehr raus, außer man bringt den Strohhalm in den exakt richtigen Winkel. Und wenn man viel mehr Spaß dran hat, das Trinkpäckchen ohne Strohhalm zu trinken, ist die Schweinerei vorprogrammiert. Man kann sie nicht wiederverschließen, was aber durchaus von Vorteil wäre, da ich noch nicht erlebt habe, wie ein Trinkpäckchen komplett ausgetrunken wird.
Aber vermutlich stehen Kinder genau deshalb auf dieses klebrige Vergnügen. Hier jedenfalls gehören Trinkpäckchen zum Alltag dazu. Eysteinn kauft sie immer palettenweise, in der Hoffnung, dass sie eine Weile halten. Weit gefehlt, sie sind immer ratzfatz aufgebraucht. Aber ich fülle sie manchmal mit Wasser wieder auf, um einem Schreianfall vorzubeugen und die Kinder merken es gar nicht.
Ich kann jedenfalls nur sagen, warum ich als Kind auf Trinkpäckchen stand. Eigentlich nur, weil man sie so schön platzen lassen konnte, wenn sie leer waren: Aufpusten, auf den Boden legen, drauf treten, sodass es laut knallt und der Strohhalm möglichst weit fliegt.
Aber das bring ich den Kindern hier wohl besser nicht bei.
Gestern und heute hab jeweils ein Paket bekommen und bin nun erstmal versorgt mit Süßigkeiten und Lesestoff - vielen Dank an zu Hause! Ich mag Post bekommen.
Nun noch ein paar Eindrücke aus dem Alltagsleben hier:
In Island kennt man kein umständliches "Wie bitte?". Nein, wenn man etwas nicht verstanden hat, fragt man einfach: "Ha?" Bis ich mal verstanden hab, dass das nicht umgangssprachlich ist, sondern völlig normal und geläufig, das hat schon ne Weile gedauert. Aber auch wenn das deutsche "Hä?" als sehr unhhöflich gilt, sollte man doch überlegen, das "Wie bitte?" aus dem Wortschatz zu streichen, finde ich. Kurz, prägnant, jeder weiß, was gemeint ist.
Am Samstag, als ich mit Sóley spazieren war, hat uns ein Mann mit Hunde überholt. Sóley war natürlich begeistert von dem Hund, also ist er stehen geblieben, damit sie ihn streicheln kann. Er fängt an, auf isländisch zu reden. Ich sage den einzigen isländischen Satz, den ich kenne: Ég ekki tala íslensku - Ich spreche kein Isländisch. Das scheint ihn aber nicht im mindestens zu stören und er redet munter weiter. Dann sollen sich die Leute hier auch nicht wundern, warum das neue Au Pair so wortkarg ist. Oder was?
greatislandfan am 12.Nov 11
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hey,
genau aus dem Grund wie du fand ich die auch schon immer toll. haben immer richtig ordentlich geknallt beim platzen lassen. hast auch immer gemacht?
Nur mit Caprisonne hat des meist nicht geklappt dass die geplatzt ist.
lg